Braille
Louis Braille ist der Erfinder des nach ihm benannten Punktschriftsystems für Blinde. Er wurde am 4. Januar 1809 in Coupvray bei Paris geboren und verstarb am 6. Januar 1852 in Paris.
Im Alter von vier Jahren verletzte sich Braille mit einer Ahle am Auge. Das verletzte Auge entzündete sich und infizierte das zweite, bis dahin unversehrte Auge. Dies führte zur völligen Erblindung des kleinen Louis.
Als 11-Jähriger lernte Braille die von dem Artilleriehauptmann Charles Barbier für militärische Zwecke erfundene „Nachtschrift" kennen. Braille vereinfachte diese Schrift, indem er die Silben durch Buchstaben ersetzte und die Anzahl der Punkte von zwölf auf sechs pro Zeichen reduzierte. 1825 hatte der erst 16-jährige Louis Braille seine Blindenschrift fertig gestellt.
Obwohl die Schriftzeichen leicht erlernbar und einfach zu schreiben waren, konnten sie sich lange nicht durchsetzen. Mit 27 Jahren hat Louis Braille eine Auswahl aus den Werken des (blinden) englischen Dichters John Milton übertragen und versucht, mit einem öffentlichen Vortrag zu beweisen, dass er schnell schreiben und lesen kann. Doch seine Zuhörer glaubten, er habe die Texte auswendig gelernt.
1828 erfand Louis Braille, der selbst Orgel spielte, eine ebenfalls auf den sechs Punkten basierende Notenschrift. Sie setzte sich schnell durch und ist international standardisiert bis heute die sowohl einzig brauchbare, als auch gleichzeitig perfekte Möglichkeit für Blinde, Musiknoten zu lesen und zu schreiben. Damit schuf Louis Braille die Grundlage dafür, dass blinde Menschen Einkommen als Berufsmusiker finden können.
Erst 1850 wurde die Brailleschrift offiziell für den Unterricht an französischen Blindenschulen eingeführt. In Deutschland erfolgte die offizielle Einführung 1879. Den internationalen Siegeszug seiner Erfindung erlebte Braille nicht mehr. Er starb 1852 in Paris an Tuberkulose.
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