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Neuer Sport für Blinde (Showdown)

Bocholter-Borkener-Volksblatt vom 31.10.2014 vom

 

Neuer Sport für Blinde

Von Theresa Maas

 

Die Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverein Bocholt-Borken spielen ab sofort „Shodown“

 

BOCHOLT. Immer schneller lassen Irmgard Giesing und Jochen Dargegen den gelben Plastikball auf der Platte hin und her rollen. Bevor er in die quadratische Öffnung am Ende seiner Tischseite gelangen kann, hält Jochen Dargegen schützend seinen Holzschläger vor das Loch. Gesehen hat der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehin­dertenvereins Bocholt-Bor­ken den Ball allerdings nicht. Ein gutes Hörvermö­gen sei bei „Showdown", in Deutschland auch Tischball genannt, sehr wichtig, er­klärt Dargegen bei der Vor­stellung des Ballspiels, das der Blindenverein ab sofort regelmäßig anbietet. „Aber auch auf die Geschicklich­keit kommt es an."

Das Spiel zwischen Irm­gard Giesing und dem Ver­einsvorsitzenden nimmt im­mer mehr Fahrt auf. „Tor", ruft Schiedsrichter Dedo Rexwinkel, stellvertretender Vorsitzender des Blindenver­eins, als der Ball in das grüne Säckchen auf Dargegens Tischseite fällt. Nach kurzer Zeit steht es schon 4:0 für Irmgard Giesing, die den Ball mit gut gezielten Schlägen nach vorne befördert.

Aufgrund der Schnellig­keit und Dynamik lasse sich Tischball am ehesten mit Tischtennis oder Air-Hockey vergleichen, sagt Dargegen. Zwei Spieler stehen sich an einem Spieltisch gegenüber und versuchen, den Ball mit Holzschlägern ins gegneri­sche Tor zu befördern. Zum Schutz tragen sie einen Handschuh und - damit die Chancen für alle gleich sind - eine blickdichte Augen­maske. „Der Ball ist mit einer Rassel ausgestattet. Man muss genau hinhören, um orten zu können, wo er sich grade befindet - ob rechts oder links vor einem," sagt Dargegen. Für jedes Tor gebe es zwei Punkte und weitere, wenn der Gegner einen Feh­ler macht. Gewonnen habe, wer zwei Sätze für sich ent­schieden habe. Normaler­weise ende ein Satz bei 11 Punkten.

Seit fünf Jahren sei „Showdown", das in Kanada erfunden wurde, in Deutschland bekannt, sagt der Vereinsvorsitzende. Nach und nach werde das Ballspiel hier immer belieb­ter - nicht nur in Sehbehin­derten- und Blindenvereinen. Denn da ein Sicht­schutz benutzt werde, könne auch inklusiv - also gegen Nichtbehinderte - gespielt werden.

Im Blinden- und Sehbe­hindertenverein Bocholt-Borken begeistern sich der­zeit rund zehn der insgesamt 82 Mitglieder für die Sport­art. Neben Kegeln und Luft­gewehrschießen sei „Show­down" eine weitere Möglich­keit für die Mitglieder zu­sammen aktiv zu sein. „Wenn man mal so 15 Minu­ten richtig durchgespielt hat, kommt man bei „Show­down" richtig ins Schwitzen", sagt Dargegen.

„Sich in Ge­sellschaft körperlich zu betä­tigen, macht einfach Spaß -auch für uns Sehbehinder­te."

Er hoffe, dass sich noch mehr Vereinsmitglieder finden, die Spaß an dem Ball­spiel haben, sagt Dargegen. Aber auch Nichtmitglieder seien willkommen, mal un­verbindlich vorbeizuschau­en, fügt er hinzu. „Außer­dem können wir uns auch vorstellen, in Zukunft Tür­niere gegen andere Mann­schaften mit Behinderten und Nichtbehinderten zu spielen."

 

Spende von der Stadtsparkasse

Zum „Showdown" spie­len trifft sich der Blin­den- und Sehbehinderten-sportverein Bocholt-Borken in der Norbertschule, Paul-Schneider-Weg 3. Ein be­stimmter Tag zum Spielen sei noch nicht festgelegt worden, sagt Vereinsvorsit­zender Jochen Dargegen. Der Raum in der Schule sei von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt wor­den und könne jederzeit ge­

nutzt werden. Mithilfe einer Spende in Höhe von 2000 Euro von der Stadt­sparkasse sei der 3,5 Meter lange Spieltisch angeschafft worden, fügt er hinzu. Wer Interesse hat, bei „Show­down" mitzuspielen, kann sich beim Vereinsvorsitzen­den Jochen Dargegen, Telefon: 02871/13705, oder bei dessen Stellvertreter Dedo Rexwinkel, Telefon: 02874/4287, melden.

sagt Dargegen.

 

 

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