Doppelkopf mit „gezinkten Karten“
Pressebericht vom 17.04.2010
von Lara Elbreder
Bocholt (le). Der BSV (Blinden- und Sehbehindertenverein) Bocholt-Borken hatte am Wochenende zu seinem inzwischen achten Doppelkopfturnier ins Europa Haus eingeladen. Der Teilnehmerkreis erstreckte sich von Blinden und Sehbehinderten bis hin zu sehenden Kartenfreunden. „Grundgedanke dieser Veranstaltung ist ein chancengleiches Miteinander von sehbeeinträchtigten und sehenden Menschen", erklärte BSV-Vorsitzender Jochen Dargegen, der selbst erblindet ist.
Gespielt wurde mit speziellen Karten, die einen größeren Aufdruck haben, mit Blindenschrift versehen sind und Farbe und Wert der Karte anzeigen. Als zusätzliche Hilfe sagten die sehenden Mitspieler ihre Kartenwerte an, so dass am Tisch keine
Missverständnisse entstehen konnten.
Für das Doppelkopfturnier hatten sich 20 Kartenspieler angemeldet, davon sechs Mitglieder mit Seheinschränkung. Gespielt wurde um den Sieg. „Wir haben Teilnehmer aus Bocholt, Borken, Isselburg und Rhede dabei", berichtete Dargegen. Die älteste Teilnehmerin, Sigrid Flor, reiste trotz ihrer 88 Jahre aus Südlohn .zum Turnier in Bocholt an.
Sieger des Turniers wurde der Bocholter Josef Kamps mit einem deutlichen Punktevorsprung vor Friedel Kampshoff, ebenfalls aus Bocholt. Die Sonderwertung „bester sehgeschädigter Teilnehmer" gewann Willi Haselhoff aus Borken. Für die Sieger gab es Pokale und Geldpreise.