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Bericht über Spinning

Spinning mit Sehbehinderten/blinden Menschen

 

Aus dem Magazin des Landessportbundes

Ausgabe 11/2008

Blinde oder sehbehinderte Menschen haben auch beim Sporttreiben mit Hindernissen zu kämpfen. Oft brauchen sie Begleitpersonen, insbeson­dere beim Ausdauersport, Das Bildungswerk im KreisSportBund Borken bietet deshalb erstmals einen Spinningkurs, durch den die Zielgruppe die­sen Ausdauersport erlernt. Langfristig sollen sie so an „normalen“ Spinningangeboten teilnehmen können.

„Die Idee kam bei der Abnahme des Sportabzeichens", erklärt Jochen Dargegen, „da merkten wir erst, wie unfit wir unter Dauerbelastung wa­ren."

Der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehinderten Vereins Bocholt-Borken wandte sich darauf hin an die anwesende Kerstin Mönning. Ein Glücksfall, denn Kerstin Mönning ist nicht nur beim Behindertensportabzeichen engagiert, sondern auch Spinning-Trainerin beim KSB Borken. Spinning, ein schweißtreibendes Indoor-Radeln zu „heißen“ Rhythmen in der Gruppe, ist ein ideales Ausdauertraining gerade für diesen Personenkreis. „Hier kann jeder seine individuellen Leistungsgrenzen erfahren, ohne auf Begleitpersonen angewiesen zu sein", erklärt Kerstin Mönning, „anders als zum Beispiel beim Tandem-Fahren, wo die Begleiter die Leistung mitbestimmen."

Teilnehmerin Gisela Resing bestätigt: „Es ist toll, dass man mal was alleine machen kann." Ganz ohne Unterstützung geht es aber dann doch nicht. Deshalb wird in dem Einführungskurs auch mit zwei speziell ausgebildeten Trainingsleiterinnen trainiert, Kerstin Mönning macht die Technikvorgaben, ihre Kollegin Bettina Pühs-Olbrisch hilft bei der Umsetzung, Denn wer nichts oder kaum sieht, kann weder die Puls­uhr ablesen, noch sich die richtige Technik „abgucken".

Eigenständigkeit hilft bei der Integration. Bettina Pühs-Olbrisch ist daher ständig in der Gruppe unterwegs. Sie sorgt für die korrekte Haltung, korrigiert Handgriffe und reicht auch mal die Getränkeflasche. „Ganz wichtig ist, dass die Teilnehmenden lernen, ihre Belastungsgrenze einzuhalten", betont sie. Pulsmesser und Pulsuhr spielen hierbei die entscheidende Rolle. Mit akusti­schen Signalen sollen sie später die Teilnehmenden im optimalen Trainingsfenster halten. Denn das Ziel ist weitgehende Eigenständigkeit.

„Von Anfang an war es unser Konzept, die Teil­nehmenden so vorzubereiten, dass sie bei üblichen Spinningkursen mitmachen können", hebt Kerstin Mönning den Integrationsgedanken hervor. Selbst dann gibt es noch genügend Schwierigkeiten. „Die Anfahrt ist oft ein Problem", sagt Jochen Dargegen. Der Vorsitzende des Blinden- und Sehbehinderten­vereins weiß um die Alltaghindernisse. Aber die Anstrengung lohnt sich – denn; „Es macht Spaß", bestätigen unisono die Vereinsmitglieder Dieter Markowski und seine taubblinde Ehefrau Hedwig.

Dies gilt ebenso für die beiden Kursleiterinnen: „Von der Gesamterfahrung her ist es ein tolles Er­lebnis, völlig vertrauensvoll, man bekommt noch mehr zurück als sonst", zeigen sie sich bewegt.

15 Personen nehmen an dem Kurs teil, der von August bis November läuft. Ein Projekt, das Signalwirkung haben sollte.

 

Text: Michael Stefann

 

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